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Dirie, Waris Nomadentochter ISBN 13: 9783442370245

Nomadentochter - Brossura

 
9783442370245: Nomadentochter
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Fast zwanzig Jahre ist es her, seit Waris Dirie ihre Familie bei der Flucht aus Somalia zurücklassen musste. Und immer war sie im Ungewissen, ob Eltern und Geschwister in dem von Krieg und Hunger gepeinigten Land noch lebten oder nicht. Ausgelöst durch eine persönliche Krise, fasst sie eines Tages den Entschluss, nach Somalia zurückzukehren. Die Ankunft in ihrer Heimat und die Wiederbegegnung mit ihrer Familie wird für Waris Dirie zur Herausforderung, sich mit ihrem früheren und ihrem neuen Leben auf sehr persönliche Art auseinanderzusetzen.

Corine Preisträger 2002 (Sachbuch): "Zerreißprobe zwischen zwei Kulturen"

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L'autore:
Waris Dirie wuchs in einer Nomadenfamilie in der somalischen Wüste auf. Im Alter von fünf Jahren erlebte sie die Qualen der Beschneidung - ein Ritual, an dessen Folgen ihre Schwester und zwei Cousinen gestorben sind. Mit vierzehn floh sie zu Verwandten nach Mogadischu und arbeitete dann vier Jahre als Hausmädchen bei ihrem Onkel in London. Mit achtzehn wurde Waris Dirie als Model entdeckt. Lange war es ihr nicht möglich, darüber zu sprechen, was ihr in jungen Jahren zugestoßen war. Doch nach und nach reifte in Waris Dirie der Entschluss, ihre Leiden vor der Öffentlichkeit nicht mehr länger zu verheimlichen. Sie schrieb ihr Aufsehen erregendes erstes Buch „Wüstenblume“, das zu einem riesigen Bestseller in 21 Ländern wurde und auch in Deutschland über 100 Wochen auf der Bestsellerliste stand. Heute lebt sie mit ihrem kleinen Sohn in New York und engagiert sich als Sonderbotschafterin der UNO gegen die Beschneidung von Frauen, die noch heute in 28 Ländern der Welt praktiziert wird. Die Nomadin, die zu den erfolgreichsten Models der Welt gehört, wurde zur Anwältin von Millionen schweigender Opfer.
Estratto. © Riproduzione autorizzata. Diritti riservati.:
Wüstenträume

In Somalia sind Teufel weiß. Wir nennen sie djinn, und sie lauern überall. Einfach überall! Sie kriechen in Menschen und Tiere, verursachen Krankheiten, spielen ihnen Streiche und machen sie verrückt. Wenn du etwas irgendwo hinstellst und es ist auf einmal nicht mehr da, dann weißt du, ein djinn steckt dahinter. Meine Mutter hat ihnen immer zugerufen: »He! Teufel! Geh von meinen Sachen weg! Sie gehören dir nicht, du bist hier nicht erwünscht!« Dann hat sie mir gezeigt, dass man sich abwenden muss und am besten etwas anderes tut; wenn der djinn weg ist, findet man das Verlorene bald schon wieder. Meine Mutter wusste alles über djinns und wie man sie loswird. Sie kannte viele Zaubersprüche und Rezepte, mit welchen Blättern oder Rinden man den djinn vertreiben konnte, wenn man krank war. Sie sammelte Pflanzen, kochte Wurzeln oder gab sie uns roh zu essen. Besondere Blätter und Pilze verwahrte sie in Lederbeuteln. Im Rauch und in den Sternen konnte sie lesen und wusste stets den richtigen Zeitpunkt. Wegen ihrer magischen Kräfte wurde sie hoch geachtet, und die Leute brachten kranke Tiere zu ihr - ich erinnere mich gut daran aus der Zeit, als ich ein kleines Mädchen war.
Ich wurde in der somalischen Wüste geboren, und ich weiß nicht, wie viele Kinder meine Mutter auf die Welt gebracht hat. Denn viele Babys starben gleich
nach der Geburt. Wie die meisten Somalis besaßen wir Kamele und Ziegen und lebten von deren Milch. Traditionsgemäß hüteten meine Brüder eher die Kamele, und wir Mädchen kümmerten uns um die kleineren Tiere.
Eines Tages, als ich seit ungefähr acht gu, also Regenzeiten, auf der Welt war, hütete ich, nicht weit vom Lager meiner Familie entfernt, unsere Ziegen. An diesem Morgen war ich über die steilen, sandigen Ufer des tuug, des trockenen Flussbetts, zu einem Platz geklettert, den ich am Tag zuvor entdeckt hatte. Dort gab es frisches Gras und ein paar Akazienbäume. Die größeren Ziegen richteten sich auf den Hinterbeinen auf und zogen die Äste herunter, sodass sie an den unteren Blättern knabbern konnten. In der Regenzeit weiden die Ziegen rings um das Lager, ohne dass man viel Scherereien mit ihnen hat; aber während der Dürreperiode muss man Grasflecken finden und auf sie aufpassen, weil dann auch die anderen Tiere hungrig sind. An diesem heißen Nachmittag saß ich im Schatten, sang und spielte mit den Puppen, die ich mir aus Stöckchen gebastelt hatte. Seit eh und je wusste ich, was ich werden wollte. Schon als kleines Kind hatte ich feste Vorstellungen. Auch mein künftiger Mann stand mir klar vor Augen. Ich spielte, dass ich ein Haus besaß. Kleine Steine waren meine Ziegen und größere waren Kamele und Rinder. Mein Haus war groß und rund. Mit nassem Sand ging es am besten, weil ich es dann genauso formen konnte wie unsere Hütte - nur dass meines besser war, weil ich es selbst gestalten konnte. Meine Mutter baute unser Haus aus Matten, die sie aus langen Gräsern flocht, sodass es schnell abgebaut und auf die Kamele verladen werden konnte, wenn wir weiterzogen. Mein Spielhaus war so sicher und schön wie ihres, mit einem Ehemann und Kindern. Wir lebten weit weg von meiner Familie.
Unter der Mittagssonne schien alles zu erstarren. Ich konnte in beide Richtungen des sandigen tuug schauen. Am Abend zuvor hatte ich auf dem Weg zurück ins Lager die bösen gelben Augen eines Hyänenrudels gesehen, die mich und die Ziegen beobachteten. Obwohl mein Vater gesagt hatte, sie kämen nicht näher, solange ich da wäre, hatte ich Angst. Sie sind gerissen, und wenn man sie nicht scharf im Auge behält, dann schnappen sie sich eine der Ziegen, während man auf die anderen achtet. Man muss sich groß und furchtlos geben, denn wenn sie Angst spüren, lassen sie einen nicht in Ruhe.
Whitey, die Lieblingsziege meiner Mutter, schaute hoch und witterte, deshalb sah auch ich mich um. Ein Mann kam am Rand des tuug entlang und zog an einem geflochtenen Strick ein Kamel hinter sich her. Für gewöhnlich folgen Kamele einem Leittier, das eine hölzerne Glocke trägt. Sie bimmelt hohl, und die anderen gehen einfach einzeln hinterher, in einer Reihe wie Elefanten - wobei sie sich am Schwanz des Vorgängers festhalten. Dieses ulkige Kamel zuckte und drehte sich auf eine merkwürdige Art zu einer Seite. Es wehrte sich nicht, sondern zitterte und hatte Schaum vor dem Maul. Ab und zu blieb es stehen. Das Tier war zweifellos von einem djinn besessen, ein Teufel steckte in seinem Leib. Ich sah zu, wie der Mann das arme Ding am Hang entlang hinter sich herzerrte. Plötzlich brach es zusammen. Er schrie und brüllte es an, es solle wieder aufstehen. Wild schlug er mit einem Stock auf seinen Bauch ein, aber das Kamel lag nur heftig zuckend im Sand. Ich glaubte zu erkennen, dass es eine hahl, ein schwangeres Weibchen war, ein wertvolles Tier. Der Mann setzte sich hin und barg den Kopf in den Händen. Es überraschte mich, einen erwachsenen Mann im Schmutz sitzen zu sehen. Nomaden bleiben immer stehen, und wenn sie sich ausruhen, heben sie einen Fuß an den anderen Schenkel und hängen die Arme über einen Stock über den Schultern. Manchmal hocken wir Frauen uns hin, aber Männer sitzen niemals auf der Erde. Auch geschlagen hatte hier noch keiner ein Kamel. In meiner Familie erachtete man Kamele als wertvoll. Mein Vater und eine Onkel waren streng mit unserer Herde; aber sie schlugen die Tiere nur wegen Eigensinn und Ungehorsam. Kamele können gemein sein, und ich hatte früh gelernt, mich vor ihren Tritten und Bissen in Acht zu nehmen.
Ich versteckte mich, damit er nicht merkte, dass ich ihn beobachtete. Vielleicht würde er auch mich schlagen. Am liebsten wäre ich nach Hause gerannt und hätte es meiner Mutter erzählt; aber ich wagte es nicht, die Ziegen allein zu lassen. Mein Vater würde außer sich sein vor Wut und mich verprügeln, wenn die Tiere davonliefen oder eine Hyäne sich eins schnappte. Also stand ich still wie eine Babygazelle hinter einem Busch und wagte kaum zu atmen.
Schließlich hörte die hahl auf zu zittern. Sie blickte sich einen Moment um und schien erst jetzt zu merken, dass sie auf dem Boden lag. Zuckend zog sie ihre Beine unter den Bauch und erhob sich. Zwar war sie so anmutig wie die meisten Kamele, aber Schaum und Geifer tropften ihr aus dem Maul. Auch der Fremde stand auf - fast so, als hätte er das schon viele Male mitgemacht - und zerrte sie weiter. Sie schleppten sich den tuug hinunter und an der anderen Seite wieder hoch, auf unser Lager zu. Bestimmt machte er sich große Sorgen um sein krankes Kamel; denn wenn es starb, würde er das Fohlen auch verlieren.
Länger als ich denken konnte, war es heiß und trocken gewesen. Ich wusste, dass meine Eltern sich Sorgen machten, obwohl sie nichts sagten. Wir hatten nicht viel Wasser, weil auch die Wasserlöcher im tuug immer mehr austrockneten. Schon ein paar Mal waren wir weitergezogen, um Wasser für die Tiere zu finden. In der Nacht war ein neu geborenes Kamelfohlen gestorben. Mein jüngerer Bruder, den wir Alter Mann nannten, weil seine Haare sehr früh weiß wurden, hatte es am Morgen gefunden. Alter Mann schien immer alles vor den anderen zu wissen, obwohl er noch so klein war. Mein Vater stubste das winzige Ding an, das nur aus Beinen und Hals bestand, und blickte zum wolkenlosen Himmel. Wenn es trocken war, sah er immer zum Himmel und betete zu Allah um Regen. Wir konnten das Fleisch nicht essen - weil es für uns als Muslime unrein ist, ein Tier zu essen, das nicht auf die richtige Art geschlachtet wurde. Die Geier kreisten schon so niedrig, dass ihre langen Flügel Schatten warfen, wenn sie über unsere Köpfe flogen. Ich erinnere mich noch gut an das Geräusch des heißen Windes und das leise Murmeln meiner Mutter, die betete.

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  • EditoreBlanvalet Taschenbuch Verlag
  • Data di pubblicazione2008
  • ISBN 10 3442370248
  • ISBN 13 9783442370245
  • RilegaturaCopertina flessibile
  • Numero di pagine288
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ISBN 10:  3442359821 ISBN 13:  9783442359820
Casa editrice: Verlagsgruppe Random House GmbH, 2003
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