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Vinci, Simona Zimmer 411: Roman ISBN 13: 9783442471584

Zimmer 411: Roman - Brossura

 
9783442471584: Zimmer 411: Roman
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»Ein Hotelzimmer, eine Frau, ein Mann: Mehr braucht es nicht, um eine große Liebesgeschichte zu erzählen.« Elle

Eine Frau sitzt in einem Hotelzimmer und schreibt einen Brief. Sie schreibt einen Brief an den Mann, dem sie einst leidenschaftlich verbunden war. Oft haben sich die Liebenden hier in Zimmer 411 getroffen, um eine Nacht miteinander zu verbringen und einander zu erforschen. Doch die Verheißung auf eine gemeinsame Zukunft hat sich nicht erfüllt, und es kommt der Tag, an dem sie aufbrechen müssen, um ihr Glück an einem neuen Ort zu suchen. Mit sich nehmen sie aber die Gewissheit, dass sie erfahren haben, was es bedeutet, von ganzem Herzen und mit völliger Hingabe zu lieben.

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L'autore:
Simona Vinci, 1970 in Mailand geboren, hat an der Universität Bologna Literaturwissenschaft studiert. Bereits im Alter von 27 Jahren sorgte sie mit ihrem schockierenden Debüt „Von den Kindern weiß man nichts“ für Furore. Für den Roman, der in 12 Sprachen übersetzt wurde, erhielt sie den renommierten Premio Elsa Morante. In Italien hat die Autorin bislang sieben Romane vorgelegt. Sie lebt in Budrio bei Bologna.
Estratto. © Riproduzione autorizzata. Diritti riservati.:
Für V. T.

Dieser Brief wird Dir von vornherein nicht schmecken. Er wird Dir von Anfang an gegen den Strich gehen. Er wird Dich verstören. Du wirst ihn dennoch bis zu Ende lesen müssen. Weil er die Wahrheit sagt. Zugegeben, es ist meine Wahrheit, aber ist eine Wahrheit erst einmal heraus, betrifft sie irgendwie jeden.
Er wird Dir gegen den Strich gehen, aber das macht nichts: Was kann Dir die Lektüre eines Briefes schon schaden?

Dies ist ein Hotelzimmer.
Albergo Nazionale, Piazza di Montecitorio, Rom.
Das Zimmer hat die Nummer 411.
Und das ist mein Körper, reflektiert in einem Spiegel. Nicht in dem langen, schmalen Innenspiegel des Wandschranks, in dem ich mich jeden Tag betrachte. Dieser hier ist riesig, eine regelrechte Tür, die zudem das Spiegelbild einer anderen reflektierenden Oberfläche zurückwirft. Das Licht kommt von hinten, so sehe ich meinen Körper nur als Schattenriss. Das, was ich sehe, ist eine Frau. Eine Frau, nichts weiter.
Ist sie schön?
Oder ist sie hässlich?
Ich bemühe mich um einen unvoreingenommenen Blick - soweit man denn einen unvoreingenommenen Blick auf sich selbst werfen kann -, ich reinige ihn, befreie ihn von den Rückständen, den Fragen, den Unsicherheiten und Komplexen, die ich wie jeder andere auch seit der Pubertät mit mir herumschleppe - länger noch, seit der Kindheit.
Das, was ich im Badezimmerspiegel dieses Vier-Sterne-Hotelzimmers sehe, ist ein Frauenkörper. So betrachtet, in diesem Licht, das die Einzelheiten ausblendet und nur die Silhouette klar umreißt, erscheint er zierlich. Schlanke Beine, dünne Schenkel, die sich nicht berühren. Als ich noch ein Mädchen war, taten sie das eine Zeit lang, und im Sommer litt ich Höllenqualen: Ich schwitzte, und zwischen den Schenkeln, die gegeneinander scheuerten, bildete sich eine rote Stelle. Sie brannte. Und ich hasste meine Schenkel. Genauso wie ich meinen dicken, bleichen Bauch in den gerippten Baumwollunterhosen hasste, deren Gummibund einen Striemen über dem Nabel hinterließ. Als Kind war ich klapperdürr. Auf den Fotos sehe ich aus wie eine kleine Spinne, mit rundem Bauch und dünnen Ärmchen und Beinchen, vorspringenden Schlüsselbeinen und knochigen Hüften. Von einem Tag auf den anderen habe ich mich dann in einen dicklichen Teenager verwandelt. Jetzt erscheint mir der Kopf für diesen hölzernen, zerbrechlichen, hageren, gleichwohl unvollkommenen Körper zu groß. Der Bauch ist flach, mit einer leichten Wölbung, einer sanften Hautwoge, aus der die Beckenknochen regelrecht hervorbrechen. An manchen Tagen finde ich diese Knochen entsetzlich, dann wieder streichele ich sie heimlich unter den Kleidern, und es gibt mir Sicherheit, ihre Spitzheit zu spüren, die in einer allzu festen Umarmung schmerzhaft sein kann.
Der Busen ist weder klein noch groß. Die Warzenhöfe sind groß und rosa, die Brustwarzen zu dick. Der Busen ist das hässlichste an diesem Körper, der Teil, den ich vom ersten Tag an gehasst habe. Ich muss an einen anderen Spiegel denken, das Licht kommt von links, das Licht eines Sommernachmittags. Ich bin dreizehn Jahre alt und stehe missmutig vor dem runden Spiegel im blauen Badezimmer meiner Mutter. Ich mustere mich von vorn, von hinten, von schräg, von der Seite. Auf einmal sind da diese beiden seltsamen Auswüchse, die meine Brust in zwei Hälften teilen, sie entstellen. Ich kann mich nicht erinnern, mir wie viele andere Mädchen je einen Busen gewünscht zu haben. Ich glaube, bis dahin hatte ich noch nicht einmal daran gedacht, dass mir einer wachsen würde. Aber dann war er plötzlich da: ein unerwünschtes Geschenk, ein Sack voll staubiger Kohlen statt Bonbons und Schokolade, statt Belohnungen. Du warst ein böses Mädchen, sagt der Spiegel, und das hast du jetzt davon. Seit jenem Tag sehe ich zu, mein schändliches Geheimnis, mit dem ich geschlagen bin, möglichst zu vertuschen, es möglichst klein zu machen, flach zu drücken, mit Schichten von Stoff zu verhüllen, damit niemand davon weiß. Aber ich mache mir etwas vor. Die anderen wissen Bescheid: Verstecken ist zwecklos.
Man kann sich niemals verstecken, doch das habe ich erst jetzt begriffen.

Zimmer 411. Albergo Nazionale, Rom. Vor dem weit geöffneten Fenster über der Piazza di Montecitorio, die zu dieser nächtlichen Stunde bis auf die Männer vom Wachschutz und ein paar vereinzelte Passanten, zumeist betrunkene Touristen, vollkommen verlassen ist, strahlt ein kalter Mond. Februarmond.

Ich bin hier und warte auf Dich.

Mein Körper besteht aus Knochen. Muskeln. Sehnen. Er hat bläuliche Adern, ein Netz von Flussläufen, die mich durchziehen. Graue Adern, weich hervortretende Wulste. Ein geheimnisvoller Gobelin, der sich nur aus der Nähe erschließt, von Kleidern befreit. In den Adern Blut. Und darunter noch - man stelle sich das Skalpell des Chirurgen vor, das Schicht um Schicht durchschneidet, sie eine nach der anderen gekonnt durchtrennt -liegen die Organe. Unter der linken Brust - minimal größer als die rechte und deswegen umso verhasster - liegt das Herz. Unter dem Brustbein der Magen. Links die Milz, rechts Leber und Gallenblase und weiter unten der Darm, der Uterus, die Eierstöcke. Es ist noch alles da. Nichts fehlt. Ich bin noch komplett.
Meiner Mutter haben sie zuerst die Galle und dann den Uterus wegoperiert. Einer Bekannten von mir eine Brust. Einer anderen beide. Einem Jungen haben sie die halbe Lunge weggeschnitten. Einem anderen eine Niere. Und wieder einem anderen ein Stück Darm.
Vor ein paar Monaten habe ich in einer Zeitungsbeilage das Foto einer Frau mit nur einer Brust gesehen. Die andere, so stand in dem Begleittext, war ihr wegen eines Tumors amputiert worden. Ich habe die Seite herausgerissen, um sie aufzuheben. Es ist eine Schwarzweißaufnahme, und die Frau lächelt nicht mit dem Mund, sondern mit den Augen. Eine Frau um die fünfzig und noch sehr attraktiv: blondes Haar, volle Lippen, ein wunderschönes Gesicht. Anstelle der amputierten Brust ist eine lange, wulstige, halbkreisförmige Narbe zu sehen, und darüber und daran entlang das Tattoo eines blühenden Zweiges. Der Stolz in diesen Augen: Ich lebe, ich kann noch lieben und geliebt werden. Die aus der Schlacht davongetragenen Male sind, wie bei den alten Kriegern, der wertvollste Schmuck. Ich habe dem Tod ins Auge geblickt, ich habe mich dem Feind entgegengeworfen und bin zurückgekehrt. Ich bin noch da.

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  • EditoreGoldmann Verlag
  • Data di pubblicazione2010
  • ISBN 10 3442471583
  • ISBN 13 9783442471584
  • RilegaturaCopertina flessibile
  • Numero di pagine160
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