Die Geister-Akte: Die spektakulärsten Fälle übernatürlicher Phänomene und ihre Erklärung - Brossura

Jeff Belanger ist Gründer der weltweit größten und populärsten Website zum Thema "Geistererscheinungen" (Ghostvillage.com ). Als einer der berühmtesten Geisterjäger der USA ist er seit Jahren auf der Spur übernatürlicher Phänomene. Er ist erfolgreicher Autor mehrerer Bücher zu diesem Thema und regelmäßiger Gast in verschiedenen Radio- und Fernsehshows.

Sie sind tot. Und was jetzt? Man kann die ganze Debatte über Geister auf diese eine große Frage reduzieren, finden Sie nicht auch? Was hält das Jenseits für uns bereit? Wenn Sie darauf eine Antwort haben, halten Sie den Schlüssel zum Universum in Ihren Händen ... oder haben zumindest eine hochinteressante Geschichte auf Lager.
Wenn Sie bis hierher gelesen haben, ist die gute Nachricht, dass Sie noch am Leben sind. Und die schlechte: Sie werden sterben. Genau genommen steuern Sie seit dem Tag, an dem Sie geboren wurden, unaufhaltsam auf den Tod zu. Wann und wo er uns ereilen wird, weiß zwar keiner von uns, aber allein der Gedanke daran verdüstert unseren Horizont wie eine Gewitterwolke.
Ich möchte Sie mit einem Thema vertraut machen, das seit Jahrtausenden diskutiert wird. Und auch Sie nehmen an dieser Diskussion teil, ob Sie sich dessen bewusst sind oder nicht. Es ist ein heikles Thema, da jedes Gespräch darüber früher oder später Dinge wie den Glauben, die Wahrheit und das individuelle Wissen berührt. Alles, was ich von Ihnen verlange, ist, dass
Sie unvoreingenommen und objektiv bleiben und auf einen gesunden Skeptizismus nicht verzichten - schließlich sollten Sie nicht alles für bare Münze nehmen, was Sie hören, sehen oder lesen ...
... und doch sollten Sie an Geister glauben.
Weshalb? Das ist eine gute Frage, auf die Sie bei der Lektüre dieses Buches immer wieder stoßen werden. Sie sollten an Geister glauben, weil es in jeder Sprache ein Wort dafür gibt: Geist, ghost, fantome und fantasma, um nur einige zu nennen. Sie sollten daran glauben, weil es hinter diesen einfachen Worten eine gemeinsame Übereinkunft darüber gibt, was das Phänomen Geist bedeutet - es ähnelt einem von Carl Gustav Jungs Archetypen. Sie sollten daran glauben, weil Geister schon seit Anbeginn der historischen Aufzeichnungen herumspuken.
Selbst in der Bibel gibt es eine Stelle, an der Jesus auf Geister zu sprechen kommt.
Als er nach der Wiederaufstehung seinen Jüngern erscheint, sagt er (Lukas 24,37-39): Sie erschraken und wurden von Furcht erfüllt und meinten, sie sähen einen Geist. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr bestürzt, und warum steigen Gedanken auf in euren Herzen? Sehet meine Hände und meine Füße, dass ich es selbst bin; betastet mich und sehet, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr sehet, dass ich habe.
Bemerkenswert ist, dass Jesus nicht sagt: »Es gibt keine Geister ...« Er stellt nur fest, dass er selbst keiner ist.
Sie sollten an Geister glauben, weil Millionen Menschen Erfahrungen mit ihnen gemacht haben - was ihren Blick auf die Welt für immer verändert hat. Millionen halten Geistererscheinungen für Wirklichkeit, was bedeutet, dass der Beweis für die Existenz von Geistern auf einer individuellen Basis bereits zur Genüge erbracht wurde. Jawohl, Geister existieren tatsächlich. Die nächste große Frage ist, was sie eigentlich sind. Und darum geht es in diesem Buch.
Die Geister-Akte ist das Ergebnis einer lebhaften Diskussion, die 1999 mit dem Online-Projekt Ghost-village.com ihren Anfang nahm. Was als sechsseitige Website begann, entwickelte sich zu einer gewaltigen Sammlung von Forschungsergebnissen, Beweisen und schlagkräftigen Argumenten. Während meiner Teilnahme an diesem Projekt habe ich viel über mich selbst, die Welt um mich herum und die menschliche Natur gelernt. Ich erfuhr eine Menge über die Kraft des Glaubens (und die ihm innewohnenden Risiken), wie man mit seiner Sterblichkeit umgehen sollte, und darüber, wie man möglicherweise hinter den großen grauen Schleier des Todes blicken kann. Ich lade Sie ein, sich zusammen mit mir auf diese Reise zu begeben und aktiv an der Diskussion über das teilzunehmen, was wir als das Übernatürliche bezeichnen. Wie gesagt - diesen einen Weg gehen wir alle gemeinsam, und auch das Ende dieses Weges ist für uns alle gleich. Manche sind weiter auf diesem Weg fortgeschritten, andere liegen hinter uns zurück, und wenn man den Berichten Glauben schenkt, kehren einige sogar vom Ende des Weges wieder. Nur wenn wir miteinander reden und unsere Erfahrungen austauschen, können wir Einsichten darüber erhalten, welches Schicksal vor uns liegt.

Einführung: Worum es geht

Wenn wir über das Jenseits sprechen, besteht eines der grundlegenden Probleme, mit denen wir es zu tun bekommen, darin, dass es außerhalb unseres gewöhnlichen Verständnisses der Welt liegt. Bis jetzt ist es der Wissenschaft schließlich noch nicht gelungen, von Propellern angetriebene Sonden oder dergleichen ins Reich der Toten zu schicken. Wer nur schwarz-weiß denkt, wird mit den Augen rollen und vorbringen, es sei nun mal nicht möglich, etwas zu beweisen, woran man zwar glauben, das man aber nicht sehen könne. Und Glaube sei nun mal keine Wissenschaft. Was auch stimmt ...
Zumindest teilweise.
Damit wir die Diskussion über das Übernatürliche weiterführen können, ist es nötig, sich zunächst einige Fakten über uns selbst und unsere Fähigkeiten der Wahrnehmung vor Augen zu führen. Zunächst einmal schleppt jeder von uns Gepäck mit sich, und damit meine ich keinen Samsonite-Koffer. Ich spreche von unserem emotionalen, geistigen und psychologischen Gepäck: wie wir aufgewachsen sind, unsere Erfahrungen, unseren sozialen Hintergrund, unsere Ausbildung und so fort. All dies tragen wir ständig mit uns herum. Jedes Mal, wenn etwas mit uns geschieht - sei es unbedeutend oder tief erschütternd -, verarbeiten wir dieses Erlebnis mit Hilfe der Dinge in diesem Gepäck. Anders geht es nicht. Natürlich können wir objektiv bleiben (und sollten es auch), doch unserem Selbst können wir nicht entkommen.
Der antike griechische Philosoph Protagoras von Abdera (ca. 480-411 v. Chr.) ist vor allem für seinen Satz »Der Mensch ist das Maß aller Dinge« bekannt. Diese Behauptung beeinflusste maßgebend Platons Werk Theaitetos. Im Prinzip geht es darum, dass jeder von uns verschiedene Dinge in seinem Gepäck mit sich herumträgt. Somit ist alles relativ ... auch die Wahrheit.
Dazu ein Beispiel. An Wintertagen senke ich die Heizung in meinem Haus auf 20° Celsius, weil mir bei dieser Temperatur angenehm warm ist. Die folgende Aussage entspricht also für mich hundertprozentig der Wahrheit: 20 Grad sind warm. Jetzt betritt meine Frau das Zimmer und behauptet, dass ihr kalt sei. Aus ihrem Mund ist die folgende Behauptung ebenfalls zu hundert Prozent wahr: 20 Grad sind kalt. Wir befinden uns also zur selben Zeit im gleichen Raum, in dem eine Temperatur von 20 Grad herrscht, und doch ist unsere Wahrnehmung total unterschiedlich.
Bei der Untersuchung von übernatürlichen Phänomenen werden wir oft mit einer ganzen Reihe verschiedener »Wahrheiten« konfrontiert. Dazu ein weiteres Beispiel: Ein fundamentalistischer Christ, ein Geisterjäger und ein Atheist gehen in eine Bar, in der es angeblich spukt (klingt nach einem Witz, ist es aber nicht). Die drei Personen beobachten, wie eine halbdurchsichtige Frau, die in der Mode des 19. Jahrhunderts gekleidet ist, durch eine Wand in den Raum schwebt und ihn durch die andere wieder verlässt, ohne jemandem auch nur einen Blick zuzuwerfen.
Der fundamentalistische Christ könnte dazu etwas bemerken wie: »Das ist ein Dämon aus der Hölle, den Satan geschickt hat, um mich anzugreifen.« Der Geisterjäger könnte sagen: »Sieht mir nach einer ortsgebundenen Erscheinung aus, die aus den 1860er-Jahren stammen könnte, als diese Bar noch ein Bordell war.« Der Atheist schließlich kommt zu folgendem Schluss: »Entweder bin ich übermüdet, oder meine Augen haben sich zu spät auf die Dunkelheit im Raum eingestellt. Was ich gesehen habe, war nur eine Lichtspiegelung oder ein Hirngespinst, nichts weiter.«
Jede Person ist davon überzeugt, im Besitz der absoluten Wahrheit zu sein, weil ihre »Wahrheit« eben von ihrer Weltsicht und dem »Gepäck« abhängt, das sie mit sich trägt. Doch welcher der drei hat nun recht? Wer spricht tatsächlich die »Wahrheit«? Laut Platon kann es sehr gut sein, dass es keiner von ihnen ist.
Betrachten wir das folgende Diagramm, das das Verhältnis von Wahrheit und Annahme zeigt.